Startseite | Blogübersicht Blog | Blog vom 21.03.2022

Planung und Kalkulation beim Hausbau Teil 2

Planung und Kalkulation beim Hausbau Teil 2
Foto: Thanate Rooprasert shutterstock
Nachdem wir uns im ersten Artikel mit der Planung zum Hausbau und den Grundstückskosten hinsichtlich Kalkulation beschäftigt haben, hier nun noch weitere Aspekte der Baukosten sowie die zu berücksichtigenden Baunebenkosten.

Auch hier sind nur Richtwerte aufgeführt.
Eine wirkliche Kostensicherheit bringt nur eine individuell zugeschnittene Planung und Kalkulation.

Wichtige Punkte bei der Kostenplanung

Teil 2 der Baukosten:

- Rohbaukosten

Nun geht es ans Bauen im praktischen Sinn. Die Gebäudehülle muss fertiggestellt werden. Dazu braucht es Fundament, Außenwände, Dachstuhl, Treppen und Innenwände. Dabei sollten auch die Kosten für die Einrichtung und Sicherung der Baustelle, die Erdarbeiten, Entwässerung sowie die Abdichtung des Rohbaus nicht vergessen werden. Durchschnittlich werden die Rohbaukosten mit 500 bis 800 Euro je Quadratmeter beziffert.

Individuelle Grundrissgestaltung oder Dachkonstruktionen können die Kosten durchaus schnell in die Höhe treiben. Im Zuge der Planung ist es also anzuraten sich auch mit Alternativen auseinanderzusetzen. Wo sind Kompromisse möglich, ohne dass das Wohn- und Lebensgefühl dadurch geschmälert wird?

Ebenfalls wichtig ist, auf eine ausreichende Materialqualität und präzise Ausführung zu achten. Denn ansonsten können erhebliche Mängel daraus resultieren, deren Behebung nicht nur Nerven, sondern auch eine Menge Geld verschlingen können. Womit die erarbeitete Kostenplanung ins Wanken gerät.


- Innenausbau

Türen, Fenster, Elektrik, Heizung, Sanitäranlagen, Boden- und Wandbearbeitung sind unumgänglich. Die Ausgaben für den Arbeitsaufwand sind eine Größe. Die andere basiert auf den Materialkosten. Diese sind abhängig von dem Material selbst aber auch von der jeweiligen Qualitätsstufe. So kann sich eine Kostenspanne von mehreren hundert Euro pro Quadratmeter ergeben. Als Richtwert werden 400 bis 800 Euro pro Quadratmeter genannt.

Die sogenannte Muskelhypothek (Eigenleistung) kann die Kosten im Bereich des Innenausbaus ein wenig senken. Allerdings sollte diese bei der Kalkulation nicht zu optimistisch eingesetzt werden. Denn es geht nicht nur um das Können, sondern auch um die zu investierende Zeit.


- Außenanlagen

Abhängig vom Grundstück und den Wünschen an die Gestaltung können die Kosten sehr variieren. Grundsätzlich sollten sie nicht unterschätzt werden. Denn Zuwege, Terrasse(n), Gartenbepflanzung, Hecken beziehungsweise Sichtschutz und Zäune. Nicht zu vergessen PKW-Stellplatz, vielleicht auch Carport oder Garage. Hier kann schnell einiges zusammenkommen.

Auch beliebte Extras wie Wintergarten, Jacuzzi oder Pool, Smart-Home und Co. sollten von Anfang an berücksichtigt werden. Denn auch sie treiben die Kosten für das Bauen schnell um mehrere tausend / zehntausend Euro in die Höhe. Auch, wenn ein späteres Nachrüsten beabsichtigt ist, sollte dieses schon mit vorbereitenden Maßnahmen im Zuge der Planung unterstützt werden. Ansonsten fällt eine solche Erweiterung deutlich teurer aus.

Baunebenkosten nicht vergessen

Anfallen können hier Kosten für Vermessung, Baugrundgutachten, Bauvoranfrage, Baugenehmigung, Erschließung und Anschluss, Versicherungen, Prüfstatiker und Bauleitung. Welche davon tatsächlich zum Tragen kommen ist abhängig von der Grundstücksbeschaffenheit und dem Bundesland, wo der Hausbau stattfinden soll. Es heißt, dass mit bis zu 15 Prozent der Gesamtkosten als Baunebenkosten gerechnet werden kann.

Übrigens: Teilweise werden auch die Nebenkosten zum Grundstückskauf unter den Baunebenkosten zusammengefasst. Daraus resultiert allerdings kein preislicher Unterschied. Nur sollte darauf geachtet werden, dass sie vollständig und korrekt erfasst sind, wenn es um die Kalkulation des Grundstückskaufs geht.

Man sollte sich schon im Vorfeld über die geltenden Regelungen und Auflagen informieren. Damit bei der Kalkulation alle Punkte berücksichtigt werden. Wenn man mit einem Architekten das Bauvorhaben umsetzt, ist dieser mit den notwendigen Schritten vertraut und erstellt dementsprechend abgestimmt die Kostenplanung.


Was man neben den zuvor genannten Faktoren bei der Kostenplanung noch berücksichtigen sollte, sind beispielsweise Kosten für Umzug und notwendige Ausstattung sowie Zinsen oder Finanzierungsaufwendungen. Denn auch sie sind alle mit dem Vorhaben verbunden. Doch fallen sie schnell mal unter den Tisch, weil sie nicht direkt mit dem Bauen assoziiert werden.

Gut kalkuliert ist halb gebaut

Ein jeder Hausbau kostet Geld. Doch wer sich umsichtig mit der Kostenplanung beschäftigt, kann beste Voraussetzungen für das richtige Verhältnis von Kosten und Nutzen beim Bauen schaffen.

Die Planung und Kalkulation in die Hände eines Fachmanns zu legen ist durchaus eine sinnvolle Investition. In eine Risikominimierung und das Ausschöpfen von Sparpotenzial. Natürlich an der richtigen Stelle.



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