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Bauwerke der Welt, die mit einem Hässlichkeitsfaktor beeindrucken

Bauwerke der Welt, die mit einem Hässlichkeitsfaktor beeindrucken
Foto: shutterstock
Schön kann jeder.
Hässlichkeit ist eine Kunst. Sie setzt Kreativität und Mut voraus.

Nicht jeder wird diesem Ansatz zustimmen.
Was schön und was hässlich ist, wird durch unser persönliches Empfinden bestimmt. Doch dieser Eindruck liegt nicht nur im Auge des Betrachters, sie kann sich auch im Laufe des Lebens ändern.

Viele von Architekten geschaffene Gebäude stellen einige von uns durchaus vor Fragen wie: Was soll uns das sagen? Ist das ernstgemeint? Soll das so?

Tatsächlich haben es einige Bauwerke der Welt mit ihrem Hässlichkeitsfaktor sogar geschafft, mit einem Hässlichkeits-Award ausgezeichnet zu werden. Andere tauchen immer wieder in den sogenannten Listen der hässlichsten Gebäude der Welt auf.

Begeben wir uns also auf eine Reise durch das Gruselkabinett der Architektur.

Zwei der hässlichsten Gebäude vor unserer Haustür

Nevigeser Wallfahrtsdom im Velberter Ortsteil Neviges, Nordrhein-Westfalen: An diesem Gotteshaus aus Beton scheiden sich tatsächlich die Geister. Für die einen ist es Baukunst. Für die anderen, Brutalismus pur. Sie wird von vielen als "Gottesfelsen" bezeichnet. Und lässt sich auch auf einigen Listen der hässlichsten Gebäude der Welt finden.

Von der deutschen Architekten-Legende Gottfried Leo Böhm stammt der Entwurf für diesen Mariendom. Er war zugleich sein bekanntestes Bauwerk.

Hässlichkeitsfaktor: Die Skulpturenhaftigkeit und die abenteuerlich gefaltete Dachlandschaft ersticken jegliche Ästhetik im Keim. Architekturliebhaber zollen dem Erschaffer jedoch Respekt für den Mut zur Hässlichkeit dieser Beton-Architektur.



Ihme-Zentrum in Linden-Mitte, Hannover: Am westlichen Ufer der Ihme liegt das große Büro-, Wohn- und frühere Einkaufszentrum. Die Architekten erarbeiteten ein Konzept mit dem Ziel "Stadt in der Stadt". Einkaufen, Wohnen, Verwaltung und soziale Einrichtungen direkt vor der Tür. In den 1980er Jahren galt es durchaus als Symbol der Stadtmoderne.

Auf einem 700 Meter langen und 200 Meter breiten Betonsockel sind Büro- und Wohnhochhäuser, kleinere Wohneinheiten und die ehemalige Ladenpassage untergebracht. Eines der Bauwerke, die schon bei der Fertigstellung sehr umstritten waren. Nicht nur wegen seiner Überdimensionierung, da die ursprüngliche Planung achtmal übertroffen wurde. Sondern auch in Verbindung mit der Architektur des Brutalismus.

Hässlichkeitsfaktor: Das Design ist verwinkelt und unübersichtlich. Trotz einiger Farbakzente im Bereich der Fassaden wirkt der Komplex durch den Bau mit Sichtbeton langweilig und trist. Aufgrund mehrerer Eigentümerwechsel wurden die bereits im Jahr 2006 begonnenen Sanierungs- und Umbauarbeiten nicht zu Ende geführt.

Eines der Bauwerke mit Hässlichkeitsfaktor bei unseren Nachbarn

Tour Montparnasse, Paris, Frankreich: Die Stadt der Liebe ist auch durchaus eine Goldgrube für Architektur-Liebhaber. Das Bürohaus Tour Montparnasse fällt dabei allerdings nicht in die Kategorie Schönheit.

Auf einer eingeebneten, ländlichen Anhöhe, ragt es 210 Meter in den Himmel. Der Entwurf stammt von den Architekten Roger Saubot, Eugène Beaudouin , Urbain Cassan und Louis de Hoÿm de Marien. Schon während des Baus wurde das Design von vielen kritisiert. Einige gingen später sogar so weit, eine Entfernung des Gebäudes für sinnvoll zu erachten.

Tatsächlich gehört das Hochhaus zu den meist besuchtesten Attraktionen, was wohl in den wenigsten Fällen an der Architektur liegen mag. Vielleicht ist es ja der Ansatz, dass man von der 56. Etage einen einzigartigen Blick auf die Stadt der Liebe hat, aber eben ohne eines der hässlichsten Gebäude der Welt sehen zu müssen. Vielleicht ändert sich das ja auch demnächst, wenn das Bürohaus unter anderem mit einer hellen und transparenten Fassade modernisiert wurde.

Hässlichkeitsfaktor: Ein langgezogenes Rechteck mit leicht konvexen Formen an den Längsseiten. In Kombination mit der dunklen, strengen Glasfassade wirkt es unverhältnismäßig zum Rest der Stadt.

Jedes Gebäude erzählt eine Geschichte

Einmal hinsichtlich seines Entstehens. Sie kann also ziemlich kurz oder auch ziemlich lang sein. Ein Bauwerk symbolisiert aber auch die Ziele und Wünsche der Bauherren sowie die Visionen und Kreativität eines Architekten.

Nicht jedes Gebäude punktet mit Schönheit. Auf der Welt gibt es unzählige Bauwerke, die mit einem Hässlichkeitsfaktor aufwarten, der sie immer wieder auf die Listen der hässlichsten Gebäude der Welt bringt. Design ist so vielfältig wie die Architektur selbst.


Tragen Sie sich gerade mit einem Bauvorhaben? Dann kontaktieren Sie uns ganz unverbindlich. Architekt Franz Conen und sein Team begleiten Sie gerne auf Ihrem Weg.



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