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Blogübersicht Blog | Blog vom 03.02.2020
Architektur, die verunstaltet Teil 3
Bauwerke rufen beim Betrachter verschiedene Reaktionen hervor. Doch nicht immer sind diese nur positiver Natur. Denn es gibt auch Architektur, die eher verunstaltet als aufwertet. Experten meinen dazu, dass bei solchen Reinfällen jedoch der Mut der jeweiligen Architekten gewürdigt werden sollte.
Die Kür der hässlichsten Gebäude der Welt: Werfen wir heute mal einen Blick darauf, wer denn diese "fragwürdige Auszeichnung" noch sein Eigen nennen darf.
Wo das Gesamtbild verunstaltet wird
City Hall, Boston (USA): Das Rathaus von Boston wurde entworfen von den Architekturbüros Kallmann McKinnell & Knowles und im Jahr 1968 fertiggestellt. Ein langweiliger Platz, geschmückt mit einem noch langweiligeren Betonklotz mit einer düsteren Fassade. Was bei der Eröffnung als ganz großer Wurf galt, wurde Jahre später als Katastrophe bezeichnet. So werden das Rathaus wie auch der umgebende Platz hinsichtlich der Architektur bis heute kontrovers diskutiert. Das Gebäude fügt sich nicht wirklich ins Stadtbild ein und verunstaltet irgendwie den Gesamtanblick. So hat es auch dieses Bauwerk in die Listen der hässlichsten Gebäude der Welt geschafft.
Portland Building, Oregon (USA): Das fünfzehnstöckige Bürogebäude wurde 1982 fertiggestellt. Die Entwürfe stammen von Michael Graves, einem US-amerikanischen Architekten, der dadurch auch bekannt wurde. Zudem prägte er mit diesem ersten Bauwerk in postmoderner Architektur, diesen Stil maßgeblich mit. Das Bürogebäude im Herzen der Stadt kommt nicht nur mit einer ausgefallenen Form daher, sondern auch mit einem Mix aus verschiedenen Materialien und Farben, einer Lochfassade und sehr auffälligen dekorativen Elementen. Selbst aus den Reihen der Architekten gab es Kritik über das Design. Ein verspielter Verwaltungsklotz, der das Stadtbild verunstaltet und als großer Reinfall gilt.
Ryugyong Hotel, Pyöngyang (Nordkorea): Der riesige pyramidenförmige Hotelbau gilt als Mahnmal für den Größenwahn. Er dominiert die Skyline. Dabei bietet er mit über 300 Metern Höhe einen fantastischen Ausblick auf die Hauptstadt. Allerdings steht er auch für einen Schandfleck der Hauptstadt Nordkoreas. Nicht nur, weil seit dem Jahr 1987 an dem Wolkenkratzer gebaut wird. Sondern auch, weil das Gebäude mit seiner Form sowie der Fassade mit verspiegeltem, blauem Glas und einer Metallhaube als Spitze, so gar nicht in das Bild passt. Der Entwurf für dieses Gebäude, das auch irgendwie an eine futuristische Raumfähre erinnert, stammt vom Architekturbüro Baikdoosan Architects & Engineers.
Weitere Schandflecke auf der Welt
Elephant Building, Bangkok (Thailand): Seit 1997 "schmückt" der größte Elefant der Welt den Norden der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Der Plan für das 102 Meter hohe Gebäude stammt von Sumet Jumsai, einem der bedeutendsten Architekten Thailands. In zwei Türmen wurden Büros untergebracht, im dritten Apartments. Im letzten Drittel verbinden die Stockwerke alle drei Türme. Tatsächlich ist das Elephant Building nicht nur eines der meistdiskutierten Gebäude Thailands, sondern auch laut der Zeitschrift "Architectural Digest" eines der hässlichsten Hochhäuser der Welt. Ein weiteres Beispiel für postmoderne Architektur, die verunstaltet.
Fang Yuan Building, Shenyang (China): Eine alte chinesische Münze, die sich über 25 Stockwerke erstreckt. Die Idee dazu stammt vom taiwanesischen Architekten C.Y. Lee und wurde im Jahr 2004 umgesetzt. Obgleich das Bild der Stadt von Hochhäusern geprägt ist, wirkt dieses Gebäude einfach nur klobig und so gar nicht harmonisch im Gesamten. Ganz sicher dürfte die Münze in echt schöner ausgesehen haben, als es die Architektur hier zeigt. Nicht weiter verwunderlich, dass es sich in der Liste der hässlichsten Gebäude der Welt finden lässt.
China Pavillon, Shanghai (China): Der Länderpavillon wurde als Wahrzeichen der Expo 2010 konzipiert. Der chinesische Architekt He Jingtang bezeichnete seinen Entwurf als "Krone des Orients". Tatsächlich wirkt die Architektur gewöhnungsbedürftig. Der Pavillon ist zusammengesetzt aus einem flachen Sockelbau und einem Hauptgebäude, das mit weit ausladender Pagodenform in die Höhe ragt. Der Komplex erstrahlt in Gugong-Rot-Schattierungen. Es gilt nicht nur als eines der auffallendsten Gebäude auf der Expo, sondern auch als eines der hässlichsten Gebäude in Shanghai.
Architektur kann vieles
Prinzipiell ist das auch gut so, denn sonst wären wir von Gebäuden umgeben, die fast alle gleich aussehen. Unser Lebensraum wäre langweilig. Doch, wenn Architektur nicht nur gewöhnungsbedürftig ist, sondern sogar verunstaltet und in den Hitlisten der hässlichsten Gebäude geführt wird, dann könnte man das wohl als Reinfall bezeichnen.
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