Startseite | Blogübersicht Blog | Blog vom 27.01.2020

Architektur, die verunstaltet Teil 2

Neben Funktionalität ist auch das Design bei Gebäuden wichtig. Es soll Stimmungen wecken und für Atmosphäre sorgen. Doch was, wenn das architektonische Konzept nicht aufgeht?

Nachfolgend ein paar der Schandflecke in Europa, die es in die Listen der hässlichsten Gebäude geschafft haben. Dabei ist nicht nur die Architektur selbst oft gewöhnungsbedürftig. Auch sorgen die Bauwerke häufig dafür, dass das Gesamtbild verunstaltet wird. Dabei lassen sich ganz verschiedene Nutzungsarten finden.

Langweilig, fehlplatziert und unpassend

Kunstmuseum, Liechtenstein: Das staatliche Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Vaduz wurde im Jahr 2000 fertiggestellt. Die Pläne für das Gebäude stammen von den Schweizer Architekten Morger & Degelo und Christian Kerez. Der Baukörper wird auch als Black Box bezeichnet. Fugenlos gegossen mit einer dunkel glänzenden Betonfassade. Grüner und schwarzer Basalt gespickt mit Flusskieseln. Das Gebäude wirkt zwar markant und einige sprechen ihm auch eine spektakuläre Architektur zu. Doch tatsächlich wirkt es, in Anbetracht dessen, dass Kunst im Inneren präsentiert wird, einfach nur quadratisch, praktisch und ausdruckslos. Und überhaupt nicht ansprechend.

Fernsehturm, Prag: Das Wahrzeichen des Prager Stadtteils Žižkov, östlich des Zentrums gelegen, ist 216 Meter hoch und damit fast überall in der Stadt zu sehen. Im Jahr 1992 wurde der Fernsehturm nach den Entwürfen des Architekten Václav Aulický fertiggestellt. Der futuristische Turm wird von 3 stahlverkleideten Betonsäulen getragen und bietet einen wunderschönen Ausblick. Dies kann man von seinem Anblick tatsächlich nicht behaupten. Dieser Turm ist ganz sicher keine Augenweide, im Gegensatz zu den historischen Bauwerken der Prager Innenstadt. Er verunstaltet das Gesamtbild. Und es war auch nicht hilfreich, 10 riesige gesichtslose Babyskulpturen auf den Säulen herumkrabbeln zu lassen. Seit dem Jahr 2000 bevölkern diese "Außerirdischen" den Fernsehturm.

Kirche, Loulé (Portugal): Auf den ersten Blick mag man an ein Ufo glauben, das auf einer Anhöhe am Rande der Stadt Loulé an der portugiesischen Algarve tront. Doch tatsächlich ist es die weiße Kuppel der Wallfahrtskapelle "Capella de Nossa Senhora da Piedad". Während einige von moderner Architektur sprechen, sehen andere darin eher eine Mischung aus Raumkapsel und Atomkraftwerk. Nicht nur unpassend für ein Kirchengebäude, sondern auch im Hinblick auf das Zusammenspiel mit der vorhandenen Umgebung. Kein Wunder, dass dieses Gebäude von vielen einfach nur als hässlich bezeichnet wird.

Weitere Architektur, die verunstaltet

Edificio Mirador, Madrid: Das Wohnhochhaus in einem Vorort von Madrid wurde im Jahr 2005 fertiggestellt. Die Entwürfe dazu stammen von den niederländischen Architekten Maas, van Rijs und de Vries (Architekturbüro MVRDV). Eine experimentelle Formgebung ist das Markenzeichen dieser Architekten. Diese findet sich auch in dem Wohnhochhaus wieder, mit einem markanten Durchbruch im oberen Drittel, der gleichzeitig eine Aussichts-Terrasse ist. Tatsächlich erinnert das Gebäude an einen Legobau, der so gar nicht mit der Umgebung harmoniert. Nicht weiter verwunderlich, dass es von vielen als hässlich bezeichnet wird und auch immer wieder in den Hitlisten auftaucht.

Tour Montparnasse, Paris: Das Büro-Hochhaus wurde 1973 im Pariser Stadtteil Montparnasse fertiggestellt. Nach einem Entwurf des Architekten Roger Saubot im internationalen Stil gebaut, ist es etwas kleiner als der Eiffelturm. Bietet aber trotzdem einen atemberaubenden Blick über Paris. Was man von dessen Architektur nicht behaupten kann. Ein dunkler Wolkenkratzer, der die französische Hauptstadt verunstaltet. So gilt er als Schandfleck und eine der größten europäischen städtebaulichen Dummheiten.

Metropolitan Cathedral, Liverpool: Entworfen ab 1962 von dem englischen Architekten Sir Frederick Gibbert. Fertiggestellt im Jahr 1967. Außen pfui, innen hui. Denn so futuristisch das Design, überzeugt die Kirche doch mit einem innovativ gestalteten Innenraum. Die Architektur erinnert jedoch irgendwie an eine Raumkapsel. Mit Beleuchtung in der Nacht könnte man auch vor einem Ufo stehen. Dieser moderne Sakralbau zählt zu den ungewöhnlichsten Bauwerken und lässt sich auch immer wieder in Listen der hässlichsten Gebäude der Welt finden.

Innovative Konzepte sind gefragt

Vor allem bei öffentlichen oder gewerblichem Gebäuden sind Aspekte wie Wirtschaftlichkeit und Effizienz signifikant. Grundsätzlich ist natürlich möglich was gefällt, jedoch sollte bei der Architektur schon darauf geachtet werden, dass das Gesamtbild nicht verunstaltet wird.

Architekt Franz Conen und sein Team aus Ingenieuren, Bautechnikern und Architekten geben jeden Tag ihr Bestes, um die Wünsche der Kunden optimal mit den Gegebenheiten zu kombinieren. Individuelle Lösungen durch abgestimmte Konzepte. Gerne begleiten wir auch Sie bei Ihrem Projekt rund ums Bauen.



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