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Bauwerke der Welt, die mit einem Hässlichkeitsfaktor beeindrucken Teil 5

Bauwerke der Welt, die mit einem Hässlichkeitsfaktor beeindrucken Teil 5
Foto: Robert Szymanski shutterstock
Nicht alles, was Architekten erschaffen und in die Landschaft setzen, hat auch das Prädikat schöne Bauwerke oder Ikone der Architektur verdient.

Doch Geschmäcker sind nun mal verschieden. Und manchmal sind es gerade Bauwerke mit Hässlichkeitsfaktor, die Besucher wie magisch anziehen.

Einige der hässlichsten Gebäude der Welt haben es sogar zu einer Art Touristenattraktion geschafft.

Im Teil 5 des Gruselkabinetts der Architektur bereisen wir Ozeanien, Südafrika und Ostasien.

Die hässlichsten Gebäude in Neuseeland und Südafrika

Parlamentsgebäude in Wellington, Neuseeland:

Einige der berühmtesten Gebäude Neuseelands. Das alte Parlament ist das Hauptgebäude, im neoklassizistischen Stil erbaut. Die Bibliothek erstrahlt im gotischen Design. Der Entwurf für den Regierungskomplex stammt von John Campbell, einem Regierungsarchitekten.

Der sogenannte "Beehive" (Bienenstock) ist das neue Parlament. 72 Meter hoch, zylinderförmig verjüngt es sich von 55 Meter auf 31 Meter an der Kuppel. Das Design der Fassaden wird von wabenartigen Strukturen bestimmt. Es wird zum Stil der modernen Architektur gezählt.

Für die einen ist das Ensemble der Parlamentsgebäude außergewöhnliche Architektur, für andere sehr eigenwillig und ein Vertreter der hässlichsten Gebäude der Welt. Es stammt aus der Feder des britischen Architekten Sir Basil Spence.

Hässlichkeitsfaktor: Die Komposition von unterschiedlicher Architektur und Epoche wird von vielen nicht als augenfreundlich bezeichnet. Das trostlose "Beehive" glänzt im Vergleich zu den anderen Gebäuden mit unübersehbarer Unattraktivität.


Ponte City in Johannesburg, Südafrika:

Das Apartmenthaus umfasst 54 Stockwerke und ist 173 Meter hoch. Der kreisrunde Grundriss ist auf einem felsigen Fundament gebaut. Die Fassade aus rohem Beton. Von außen nicht sichtbar ist das offene Zentrum, das für zusätzlichen Tageslichteinfall in den Wohnungen sorgt. In der 52. Etage des Wohnturms ist eine Aussichtsterrasse zu finden.

Das als eines der hässlichsten Gebäude der Welt geltende Haus wird der Architektur des Brutalismus zugeordnet. Die Firma der Architekten Manfred Hermer, Rod Grosskopff und Lombart war für den Entwurf verantwortlich. Mittlerweile ist es ein Wahrzeichen der Geschichte und des Wandels der Stadt. Ein Ort der Hoffnung.

Hässlichkeitsfaktor: Das Hochhaus ist in der Skyline kaum zu übersehen. Leider mit einer monumentalen Betonarchitektur, die mehr bedrohlich als harmonisch wirkt.

Bauwerke mit Hässlichkeitsfaktor in Ostasien

Ryugyong Hotel in Pjöngjang, Nordkorea:

Ein Zeitzeuge der Kim-Dynastie. 330 Meter ragen 3 schräge Flügel, an der Spitze zusammenkommend, in die Höhe. Den Abschluss an der Spitze bildet ein stumpfer Kegel mit rotierenden Etagen, auf dem ein weiterer fester Kegel thront.

Ein gleichschenkliges Ypsilon formt den Grundriss für das Tragwerk aus Stahlbeton. Umhüllt wird dies von einer Fassade aus Aluminium und verspiegeltem Glas. Die mit LEDs bestückt ist und die Stadtsilhouette seit 2018 erhellt.

Für die einen ein Prestige-Projekt der ehemaligen nordkoreanischen Regierung, für die anderen ein erbärmliches Denkmal der Ambitionen eines der höchsten Wolkenkratzer Asiens bauen zu wollen. Und eines der hässlichsten Gebäude der Welt, dessen Entwurf von den Baikdoosan-Architekten stammt.

Hässlichkeitsfaktor: Eine dreiteilige Speerspitze, der sich aus dem Boden erhebt. Ein hässlicher Stahlbetonbau, der sich so überhaupt nicht harmonisch ins Bild der Hauptstadt fügt.


Aoyama Technical College in Tokyo, Japan:

Auch eine der aufregendesten und dynamischsten Städte auf dem Globus kann mit einem der hässlichsten Gebäude der Welt aufwarten. Die mehrstöckige Schule setzt sich aus verschiedenen Elementen und Formen zusammen. Jedes Teil hat eine eigene Funktion. Sie alle fügen sich zu einer Einheit zusammen.

Es war das größte Werk und erste gebaute Projekt des japanischen Architekten Makoto Sei Watanabe. Er wollte mit seinen Entwürfen die Herzen der Menschen bewegen, ein Gefühl der Aufregung erzeugen und eine neue Architektur für die Stadt schaffen. Dies hat er definitiv, auch wenn die Umsetzung nicht bei jedem gut ankommt.

Hässlichkeitsfaktor: Das Gebäude in moderner Architektur erinnert an einen Transformer-Roboter, der auf dem Sprung ist oder auch an einen außerirdischen Weltraumkäfer mit den emporragenden roten Antennen. Ein Anblick, der für Erschrecken sorgt, auch im chaotischen Tokyo.

Architektur wird immer schön und hässlich sein

Denn von Architekten geschaffene Bauwerke werden immer ganz individuell beurteilt. Was für den einen ein Hässlichkeitsfaktor, ist für den anderen extraordinäre Architektur.

Und so werden auch die hässlichsten Gebäude der Welt weiterhin Beachtung bekommen. Und es werden vermutlich noch weitere folgen, an denen sich die Geister scheiden.

Doch genau diese Vielseitigkeit ist es, die Städte besonders macht. Auf die ein oder andere Weise.

Und auch bei Eigenheim und Co. macht dieser Blickwinkel unsere gebaute Umgebung bunt und vielfältig.



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