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Bauwerke der Welt, die mit einem Hässlichkeitsfaktor beeindrucken Teil 4 - Südamerika und Australien

Bauwerke der Welt, die mit einem Hässlichkeitsfaktor beeindrucken Teil 4 - Südamerika und Australien
Foto: Neale Cousland shutterstock
Architekten sind von ganz unterschiedlichen Dingen inspiriert. Verfolgen verschiedene Ansätze mit ihren Arbeiten.

Einige machen sich einen Namen, weil sie ein Meisterwerk geschaffen haben. Andere gelangen zur Popularität, wenn sich auf der Liste der hässlichsten Gebäude der Welt einen Platz verliehen bekommen.

Und Bauwerke mit Hässlichkeitsfaktor sind tatsächlich keine Seltenheit.

Heute nun Teil 4 unserer Reise durch das Gruselkabinett der Architektur.

Eines der hässlichsten Gebäude der Welt in Lateinamerika

Catedral Metropolitana de São Sebastião de Rio de Janeiro, Brasilien:

Ausgehend von einer kreisförmigen Grundfläche erstreckt sich der Stahlbetonbau mit unverputzter Fassade 75 Meter in die Höhe. Die nächtliche, bunte Beleuchtung verleiht dem Gebäude so etwas wie Lebendigkeit.

Auf das Design bezogen gilt kein anderes Gotteshaus als so umstritten wie diese brasilianische Kirche. Sie zählt zu den ungewöhnlichsten Gotteshäusern. Für einige ist es ein außergewöhnliches Design, für andere einfach nur ein Betonklotz und eines der hässlichsten Gebäude der Welt.

Der Entwurf für das Gotteshaus im Stil des Modernismus stammt aus der Feder des brasilianischen Architekten Edgar de Oliveira de Fonseca. Möglicherweise liess er sich bei der Kreation von den Maya-Pyramiden inspirieren.

Hässlichkeitsfaktor: Die Architektur erinnert an eine Pyramide ohne Spitze. Gerade Linien, funktionale Schlichtheit und konische Struktur. Ein Sakralbau aus Stahlbeton mit unverputzter Fassade. Ein wahrhaft tristes Erscheinungsbild.

Bauwerke mit Hässlichkeitsfaktor in Australien

Pixel Building in Melbourne, Australien:

Bei dem viergeschossigen Bürogebäude auf dem Areal einer Brauerei bekommt der Begriff farbenfroh mit der lebendig, plastischen Hülle eine ganz neue Bedeutung. Vor die doppelverglaste Fassade wurden Blendungsschutz- und Verschattungselemente gesetzt. Kleinteilig und in unterschiedlicher Farbe, Form und Größe.

Das Ziel war, diesen alten Industriestandort durch innovative und charakteristische Architektur zu einem repräsentativen und modernen Standort zu machen. Das Pixel Building wurde von den ortsansässigen Architekten des Studios 55 in Melbourne entworfen. Damit schafften sie es zugleich auf die Liste der hässlichsten Gebäude der Welt.

Zum Zeitpunkt der Fertigstellung im Jahr 2010 war es das erste CO2-neutrale Gebäude in Australien. Eines der Bauwerke, bei denen das Design hohe Anforderungen zum ökologischen und nachhaltigen Bauen erfüllt. Unter anderem durch Biogas, Windturbinen, Grauwasserfilterung und Regenwassernutzung. Das Pixel Building wurde dafür auch mit einigen Awards ausgezeichnet.

Hässlichkeitsfaktor: Das sogenannte Büro von Morgen möchte auffallen um jeden Preis. Das tut es auch. Es ist wie ein hässliches Geschenk in buntes Papier packen - kann man mögen, muss man aber nicht.


Dr Chau Chak Wing Building in Sydney, Australien:

Es ist eins von drei neueren Gebäuden auf dem City-Campus der UTS-Universität und hat irgendwie etwas von einer zerknitterten Papiertüte. Inoffiziell wird das Gebäude auch "Paperbag Building" genannt. Die Architektur wird von verschiedenen Elementen bestimmt.

Die Ziegelfassade ist gewellt, teils abgetreppt und mit quadratischen Fensteröffnungen überzogen. Glas-Vorhandfassaden, geometrische Formen und Verschneidungen finden sich über den Rest des Gebäudes verteilt. Eines der Bauwerke, die dem Dekonstruktivismus zugeordnet werden.

Tatsächlich stammt das Design von keinem geringerem als dem kanadisch-US-amerikanischen Architekten Frank Gehry. Es war zudem sein erstes Gebäude in Australien. Für manche eine Architektur-Ikone, für andere eines der hässlichsten Gebäude der Welt.

Wie das Pixel Building hat auch das Dr. Chau Chak Wing Building den Aspekten der Nachhaltigkeit große Beachtung geschenkt, was dem Gebäude als erstes Institut die 5 Green Star Design Auszeichnung einbrachte.

Hässlichkeitsfaktor: Dafür, dass das Design eine Komposition aus einem Baumhaus und der Sydney-Architektur sein soll, ist die Umsetzung nicht wirklich gelungen. Böse Zungen behaupten: Das Gebäude ist so hässlich, dass es eine Papiertüte tragen muss.

Architektur scheidet die Geister

Egal auf welchem Kontinent, die hässlichsten Gebäude der Welt haben auch immer ihre Anhänger. Genauso wie Kunst steht Architektur für Diversität. Mut zur Hässlichkeit. Und Schönheit ist immer eine persönliche Einstellung. Bauwerke mit Hässlichkeitsfaktor werden manchmal auch als Ikone bezeichnet.

Wenn bei einem Eigenheim zumeist nicht von einem Meisterwerk gesprochen wird, so stehen auch hier schön oder hässlich im Auge des Betrachters. In allererster Linie soll sie ein Maßanzug sein, in dem die Bewohner sich wohlfühlen.

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