Startseite | Blogübersicht Blog | Blog vom 25.10.2021

Bausünden - Individualität, Kunst oder schlechter Geschmack?

Bausünden - Individualität, Kunst oder schlechter Geschmack?
Foto: INTERPIXELS shutterstock
Über Bausünden lässt sich vermutlich genauso streiten wie über hochgelobte Meisterwerke oder Symbole der Geschichte. Schönheit liegt auch bei der architektonischen Gestaltung im Auge des Betrachters. Dies gilt sowohl für Eigenheime wie auch alle anderen Immobilien.

Grundsätzlich erwarten wir von Gebäuden, optimale Funktionalität gepaart mit einem ansprechenden Design. Eine reizvolle Architektur für ein abwechslungsreiches und inspirierendes Umfeld. Denn schließlich ist die gebaute Umgebung ein Teil unseres Lebens.

Doch da gibt es auch noch die Gebäude, die aus der Reihe tanzen. Die Unverständnis, Ablehnung oder möglicherweise sogar Wut in uns auslösen. Ist es einfach nur schlechter Geschmack? Vielleicht! Ist es gewollt? Möglicherweise!

Viele Architekturhistoriker gehen sogar soweit, Bausünden als eine gewisse Art von Kunst anzusehen. Es ist nämlich auch dabei einiges an gestalterischem Wirken gefragt, um solch ein Bauwerk zu erschaffen. Schlussendlich liegt auch in diesem Ansatz ein Quäntchen Wahrheit. Denn ein jedes Kunstwerk steht für Kreation und Individualität. Ganz gleich, ob es auf Gegenliebe trifft, neutral aufgenommen wird oder gar abstoßend wirkt. Und tatsächlich ist es ja auch nicht verboten, hässliche Häuser zu bauen. Zudem sind auch diese mit Liebe und Herzblut geplant worden.

Wenn Gebäude aus der Reihe tanzen

Mit Bausünden werden im Grundsatz misslungene Bauwerke bezeichnet. Bauvorhaben, die als missglückt eingeordnet beziehungsweise empfunden werden. Es gibt hierbei keine feste Definition. Es ist vielmehr eine Begrifflichkeit, die der Architekturhistorik und -kritik entspringt.

Im Großen geht es um den öffentlichen Raum oder die Prägung ganzer Landstriche und Regionen durch Bausünden wie Kraftwerke und Industrieanlagen, unansehnliche Betonbunker und Siedlungshochhäuser, Hotelkomplexe und Freizeitanlagen.

Doch auch, wenn historische Stadtkerne zerstört werden oder denkmalschutztaugliche Gebäude einfach verfallen, wird von Bausünden gesprochen. Denn durch hässliche Häuser wird das Gesamtbild verunstaltet.

Neben historischen und öffentlichen, industriellen und gewerblichen Gebäuden, lassen sich ebenso Eigenheime finden, das man als eigenwillig oder vielleicht sogar als Verfehlung bezeichnen könnte. Der Stil des Bauherrn spiegelt sich häufig auch beim Zuhause nieder. Individualität beim Hausbau, doch nicht jedem erschließt sich das Ziel derer. Oder ist das tatsächlich einfach nur ein schlechter Geschmack?

Und auch vergleichsweise junge oder gar Neubauten hinterlassen häufig beim Betrachter Fragezeichen in den Augen. Ist das Kunst oder kann das weg?

Die Welt der Bausünden

Rund um den Globus lassen sich hässliche Häuser finden. Und auch Deutschland ist nicht frei davon.

Öffentliche und gewerbliche Gebäude:

- Marstall-Center in Ludwigsburg
- Stadthaus in Bonn
- HumboldtBox in Berlin
- rosarote Einkaufszentrum Alexa in Berlin
- Ferienapartments am Ostseestrand Scharbeutz in Plattenbau-Optik

- Rathaus von Boston
- Montparnasse-Turm in Paris
- Museum of Fine Arts in Liechtenstein
- LuckyShoe-Denkmal in Tuuri, Finnland
- Metropolitan Cathedral in Liverpool
- Columbus-Towers in Madrid
- Elephant Building in Bangkok
- Shoe Church, Chiayi in Taiwan
- National Fisheries Development Board Building in Indien
- First World Hotel in Malaysia
- Petrobras Headquarters in Rio de Janeiro


Viele weitere Gebäude auf der ganzen Welt haben sich einen Namen als Bausünden gemacht. Und vermutlich werden auch in der Zukunft noch einige hinzukommen. Architektur ist in stetigem Wandel und der Freiheit in der Gestaltung sind kaum noch Grenzen gesetzt.


Eigenheime sind prädestiniert für Individualität und so können sich auch merkwürdig, irgendwie verfehlt oder witzig daherkommen:

- Häuser, die augenscheinlich ihre andere Hälfte verloren haben
- Doppelhaushälften mit zwei Gesichtern
- Pseudo-Luxusanwesen
- Fake- Fachwerkhäuser, toskanische Landgüter, Alpinen- oder Südstaaten-Villen
- imitierte Burgen oder Schlösser
- skurrile An- und Umbauten
- sonderbare Dekorationen
- schrille Fassadenfarben

Architektur hat viele Gesichter

Grundsätzlich sind Gebäude der Spiegel ihrer Erschaffer. Wie diese im Außen wahrgenommen werden, liegt im Auge des Betrachters. Sind hässliche Häuser also gleichbedeutend Bausünden oder vielleicht doch Kunst? Vermutlich werden sich auch hier immer beide Sichtweisen finden lassen. Ganz gleich, ob alt oder neu.

Die gebaute Umgebung wandelt sich mit der Entwicklung der Menschen und Möglichkeiten. Von zeitlos und elegant über modern und puristisch bis hin zu exotisch lässt sich alles finden. Vor allem beim Eigenheim steht Individualität hoch im Kurs. Und bekanntlich hat Architektur viele Gesichter. Freiheit in der Gestaltung macht es möglich.


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