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Architekturprinzipien nach Vitruv

Architektur umgibt uns immer und überall. Dementsprechend beeinflusst sie uns auch, ohne dass wir uns dessen immer bewusst sind. Uns fällt es zumeist dann auf, wenn wir entweder sehr beeindruckt sind oder wir ein Gebäude als furchtbar empfinden. Das Bauen könnte man auch als Kunst bezeichnen, wo Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt. Wer sich ein wenig näher mit dem Thema Architektur beschäftigt, der wird irgendwann auch auf den Namen Vitruv stoßen. Die Architekturprinzipien nach Vitruv sind auch heute noch Thema, wenn es um die Baukunst geht.

Wer war Vitruv?

Vitruv (Marcus Vitruvius Pollio) war ein Architekt, Architekturtheoretiker und Ingenieur aus Rom. Da es nur wenige Angaben über sein Leben gibt, wird sowohl über seinen vollständigen Namen wie auch auch seine Lebensdaten spekuliert. Geboren wurde er vermutlich um 80-70 v. Chr. und um das Jahr 15 v. Chr. starb er mutmaßlich. Eigenen Angaben zufolge absolvierte er als junger Mann eine Architektenausbildung, bei der das Ingenieurwesen damals ein Teil davon war.

Ab etwa 33 v. Chr. war er als Architekt tätig und als Ingenieur am Bau des römischen Wassernetzes beteiligt. Als eine seiner architektonischen Errungenschaften gilt der Bau der Basilika von Fanum Fortunae (das heutige Fano). Später widmete er sich nur noch dem Schreiben und zog sich aus dem praktischen Wirken zurück.

Sein bekanntes Werk "Zehn Bücher über Architektur" (im Original "De architectura libri decem") entstand vermutlich zwischen 33 und 22 vor Christi. Die Architekturprinzipien nach Vitruv gelten als die einzige erhaltene antike Ausarbeitung über Architektur. Glaubt man den Angaben von Vitruv, so ist es zudem das erste Werk in lateinischer Sprache, dass den Bereich der Architektur umfassend darstellt und den damaligen Stand der Kenntnis über das Bauingenieurwesen widerspiegelt. Gewidmet sind die Bücher als Dank dem Kaiser Augustus für seine Förderung. Auf das 9. Jahrhundert wird die älteste Abschrift datiert, die bekannt ist. Im Gesamten lassen sich über 80 erhaltene Handschriften zu diesem Werkt finden.

Architekturprinzipien nach Vitruv

In den zehn Büchern lässt sich eine gewisse Aufteilung finden, obwohl sie im Gesamten gesehen zusammenhängend sind. So geht es um das Tätigkeitsfeld des Architekten in den Büchern 1 - 7. Der Bereich des heutigen Ingenieurwesens lässt sich in den Büchern 8 - 10 finden. In der Antike standen diese Bereiche für eine Einheit. Und auch heute noch überlappen sich die Bedeutungen der Begriffe, vor allem im deutschen Sprachgebrauch.

Die Architekturprinzipien nach Vitruv mit den darin enthaltenen Aspekten und Kriterien sind zwar alt, werden aber auch heute noch als brauchbare Einteilung betrachtet. Als die drei Hauptanforderungen in der Architektur nach Vitruv gelten: Festigkeit (Firmitas), Nützlichkeit (Utilitas) und Schönheit (Venustas). Diese drei Aspekte müssen dabei in gleichem Maße und mit gleicher Wertigkeit kombiniert werden.

Zudem gibt es sechs Grundbegriffe, mit denen Vitruv den Bereich Architektur definiert hat:

Ordinatio- bezieht sich auf die Glieder eines Bauwerks und deren passende maßliche Einteilung

Eurythmia- steht für ein maßgerechtes Bild der Erscheinung beim Zusammenfügen der Glieder eines Bauwerkes.

Symmetria- steht für die einzelnen Elemente eines Moduls und deren Harmonie untereinander.

Dispositio- steht für die Planung und Konzeption des Bauwerks mit den dazugehörigen Bauplänen (Grundriss, Schnitt, perspektivische Ansicht).

Decor- steht für das makellose Äußere eines Gebäudes bezogen beispielsweise auf Teilelemente im Gesamtstil, Abstimmung von Innen und Außen etc...

Distributio- steht für die Ausgaben und angemessene Verteilung der Materialien beim Bauen sowie eine angemessene Bauweise.

Architektur ist mehr als nur Bauen

Auch wenn die Architektur mit der Zeit geht, um sowohl im Design wie auch in der Funktionalität den veränderten Anforderungen und Wünschen entsprechen zu können, so wird sich doch auch hier durchaus auf Althergebrachtes besonnen. Modernes und humanes Bauen schließen sich nicht aus, wenn innovative und wandelbare Konzepte die Basis sind.

Für das qualifizierte Team rund um Architekt Franz Conen ist Architektur Kunst und Leidenschaft zugleich. Die Herausforderung ist dabei, Gebäuden ein zeitgemäßes und gleichzeitig ansprechendes Gesicht zu geben. Dass das Architekturbüro sein Handwerk versteht, dafür sprechen eine Vielzahl zufriedener Kunden. Gerne begleiten wir auch Sie in den verschiedenen Belangen rund um das Thema Bauen.



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