3D-Haus: Das Eigenheim einfach drucken?

Stein auf Stein ist out, ein Haus aus dem 3D-Drucker in.
Ein Eigenheim aus dem Drucker? Nur ein Zukunftstraum oder vielleicht doch ein genialer Trend? Gar eine revolutionäres Verfahren?
Könnte es dem stetigen Anstieg der Miet- und Immobilienpreise entgegenwirken? Erregt das 3D-Haus zurecht so viel Aufsehen? Sieht so der Hausbau der Zukunft aus?

Fragen über Fragen.
Tatsächlich entstehen mittlerweile überall auf der Welt solche Häuser.

Die Optik erinnert manchmal vielleicht spontan an ein Relikt aus der Steinzeit, mit Türen und Fenstern. Oder einen rustikalen Bau für Familie Feuerstein.
Andere sehen ein gedrucktes Haus hingegen als modernes Kunstwerk, einzigartig und bewohnbar.

Wir haben diese Bauweise mal ein wenig unter die Lupe genommen.

Tschüss Backstein, hallo 3D-Druck

Im Ganzen betrachtet könnte man diese Bauweise als Kombination von Massivhaus und Fertighaus sehen.

Vorreiter auf diesem Gebiet ist die texanische Firma "Icon". Bereits im Jahr 2018 erhielt das erste Haus in den USA eine Baugenehmigung.

Doch haben mittlerweile 3D-Häuser auch in Europa Einzug gehalten. In den Niederlanden ist ein gedrucktes Haus bereits bezogen worden. Vier weitere sollen noch in der südniederländischen Stadt Eindhoven im Pilotprojekt "Milestone" fertiggestellt werden.

Die gedruckten Häuser in Beckum und Wallenhausen sind die Wegbereiter in Deutschland. Wobei das Mehrfamilienhaus in Wallenhausen als das größte gedruckte Wohnhaus Europas gilt.

Am dafür vorgesehenen Ort wird das gedruckte Haus gefertigt. Ein Computer mit entsprechender Software steuert den Roboter-/ Kranarm mit einer speziellen 3D-Druckspritze.

Die benötigten Baumaterialien werden am vorgesehenen Ort ausgedruckt und das Haus gefertigt. Dies spart Materialkosten, Transportkosten sowie Arbeitszeit.

So können in kurzer Zeit Häuser mit ganz individuellen Formen entstehen. Betonbau in einer neuen Dimension. Zudem ist solch ein Hausbau sicherer und umweltfreundlicher als andere Bauweisen.

Der Beton oder Mörtel für den Hausbau, wurde speziell für diesen Druck entwickelt. Diese sollen weniger CO2 ausstoßen als herkömmliches Baumaterial.

Nach dem Fundament werden Schicht für Schicht die Wände "gedruckt" (das Material wird dabei in Wülsten aufeinandergepresst). Gerade, schräg oder rund ist möglich. Im Zuge dessen können auch Aussparungen für Türen, Haustechnik und Leitungen erstellt werden.

Es wird also nur so viel Material gedruckt, wie letztendlich tatsächlich benötigt wird. Dadurch können auch die Kosten für das Bauen besser kontrolliert werden.
Aber auch auf die Zukunft gesehen bietet solch ein Eigenheim Sparpotenzial. Mit einer exakt abgestimmten Isolierung lässt sich die Energieeffizienz steigern.

Gedruckte Häuser für alle?

Wenn man Experten glauben darf, ist das erst der Anfang. Denn überall auf der Welt wird weiter nach alternativen und vor allem recycelbaren Baustoffen geforscht, die sich für ein gedrucktes Haus eignen. Beispielsweise Bio-Kunststoff oder lokales Material wie Erde. Doch auch jetzt schon sehen viele solch ein gedrucktes Haus als ersten Schritt zur größeren Nachhaltigkeit beim Bauen beizutragen. Gleichzeitig muss auf maßgeschneiderte Konzepte für Eigenheim und Co. nicht verzichtet werden. Und das zu überschaubaren Baukosten.

Ein 3D-Haus gilt als Hoffnungsträger, um einen Hausbau auch der breiten Masse zu ermöglichen. Umweltfreundlicher und erschwinglicher Wohnraum kann in kürzester Zeit realisiert werden. Bei dieser Bauweise haben die zukünftigen Bewohner volles Mitspracherecht und die Kontrolle, wie es umgesetzt wird.

Vielleicht ist ein Haus aus dem 3D-Drucker wirklich ein Trend der Zukunft. Die Erfahrungen der Bewohner sowie die Weiterentwicklung von Technik und Baustoffen werden es zeigen.

Das Traumhaus hat viele Gesichter

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Ob nun gedrucktes Haus, Fertig- oder Massivhaus, sie alle haben ihr Vor- und Nachteile.

So gefällt es nicht unbedingt jedem in einem modernen Kunstwerk, einem 3D-Haus zu leben. Welche Bauweise oder welches Material das passende ist, liegt letztendlich immer in den persönlichen Bedürfnissen und Wünschen.


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